EINE LIEBE OHNE ZUKUNFT

Eragon starrte den goldenen Drachen mit offenem Mund an. »Wie?«, rief er. Bevor Glaedr oder Oromis antworten konnte, fuhr er zu Saphira herum und schrie mit seinem Geist und seiner Stimme gleichzeitig: »Du hast es gewusst? Du wusstest es und hast mich die ganze Zeit über in dem Glauben gelassen, Morzan wäre mein Vater, obwohl es... obwohl ich... ich...« Schwer atmend geriet er ins Stottern und brachte keinen zusammenhängenden Satz mehr heraus. Erinnerungen an Brom überfluteten ihn und spülten alle anderen Gedanken fort. Er überdachte noch einmal alles, was Brom gesagt hatte, und plötzlich hatte er Gewissheit. Es verlangte ihn noch immer nach Erklärungen, aber er brauchte sie nicht mehr, um die Aufrichtigkeit des Drachen zu prüfen. Eragon spürte, dass Glaedr die Wahrheit gesagt hatte.
Er fuhr zusammen, als Oromis ihm die Hand auf die Schulter legte. »Eragon, du musst dich beruhigen«, sagte der Elf mit sanfter Stimme. »Denk an die Meditationsübungen, die ich dir beigebracht habe. Atme bewusst und konzentriere dich darauf, alle Anspannung aus deinen Gliedern in die Erde abfließen zu lassen... ja, gut so. Und noch mal, und tief atmen.«
Eragons Hände hörten auf zu zittern und sein rasender Herzschlag beruhigte sich. Als er wieder klar denken konnte, sah er Saphira erneut an und fragte leise: »Du wusstest es?«
Der Drache hob den Kopf ein wenig an. Ach, Eragon, ich wollte es dir sagen. Es hat mir wehgetan zu sehen, wie Murtaghs Worte dich quälten, und dir nicht helfen zu können. Ich hab es versucht - immer wieder habe ich es versucht -, aber wie Oromis und Glaedr hatte ich in der alten Sprache geschworen, Broms Identität vor dir geheim zu halten. Ich konnte meinen Schwur nicht brechen.
»W-wann hat er es dir erzählt?«, fragte Eragon, so aufgewühlt, dass er immer noch laut sprach.
Am Tag, nachdem die Urgals uns vor Teirm angegriffen hatten, als du noch bewusstlos warst.
»Als er dir erklärt hat, wie wir in Gil’ead Kontakt zu den Varden aufnehmen können?«
Ja. Bevor ich wusste, was er mir sagen wollte, hat er mich schwören lassen, nie mit dir darüber zu reden, es sei denn, du würdest es selbst herausfinden. Bedauerlicherweise bin ich darauf eingegangen.
»Hat er dir sonst noch irgendwas erzählt?« Eragons Zorn flammte wieder auf. »Irgendwelche anderen Geheimnisse, über die ich besser Bescheid wissen sollte, zum Beispiel, dass Murtagh nicht mein einziger Bruder ist, oder vielleicht, wie man Galbatorix besiegt?«
In den zwei Tagen, als ich mit Brom hinter den Urgals her war, hat er mir sein ganzes Leben erzählt. Falls er starb und du die Wahrheit herausfinden würdest, sollte sein Sohn wissen, was für ein Mensch er war und warum er sich so verhalten hat, wie er es tat. Außerdem hat Brom mir ein Geschenk für dich gegeben.
Ein Geschenk?
Eine Erinnerung an ihn, in der er als Vater zu dir spricht und nicht als Geschichtenerzähler.
»Bevor Saphira diese Erinnerung mit dir teilt«, sagte Oromis, und Eragon wurde klar, dass sie den Elf hatte zuhören lassen, »ist es wohl am besten, wenn du erfährst, wie das alles gekommen ist. Willst du mir eine Weile zuhören, Eragon?«
Eragon war hin und her gerissen, aber schließlich nickte er.
Oromis nahm bedächtig den gläsernen Pokal und trank einen Schluck Wein, dann sagte er: »Wie du ja weißt, war sowohl Brom als auch Morzan mein Schüler. Brom, der drei Jahre jünger war, verehrte Morzan so sehr, dass er sich von ihm erniedrigen, herumkommandieren und auch sonst überaus schändlich behandeln ließ.«
Mit rauer Stimme sagte Eragon: »Schwer vorstellbar, dass Brom sich von irgendjemandem herumkommandieren ließ.«
Oromis nickte ruckartig wie ein Vogel. »Und doch war es so. Brom liebte Morzan wie einen Bruder, trotz seines Verhaltens. Erst als Morzan die Drachenreiter an Galbatorix verriet und die Abtrünnigen Broms Drachen Saphira umbrachten, erkannte er Morzans wahren Charakter. Und so groß seine Zuneigung für ihn auch gewesen war, der Hass, der an ihre Stelle trat, stand dazu wie ein Waldbrand im Vergleich zu einer Kerze. Brom schwor, Morzan zu bekämpfen, wie und wo immer er konnte, seine Pläne zu durchkreuzen und seine Bestrebungen zunichte zu machen. Ich warnte ihn vor einem Weg, der so mit Hass und Gewalt gepflastert war, aber Brom war halb wahnsinnig vor Kummer über Saphiras Tod und hörte mir gar nicht zu.
In den folgenden Jahrzehnten nahm Broms Hass nie ab, noch ließ er in seinen Anstrengungen nach, Galbatorix zu entthronen, die Abtrünnigen zu töten und vor allem Morzan zurückzuzahlen, was er ihm angetan hatte. Er war die Beharrlichkeit in Person, ein Albtraum für die Abtrünnigen und ein Hoffnungsfunke für diejenigen, die immer noch den Mut hatten, sich dem Imperium zu widersetzen.« Oromis ließ den Blick über die weiße Linie des Horizonts gleiten und nahm noch einen kräftigen Schluck Wein. »Ich bin ziemlich stolz darauf, was er allein und ohne die Hilfe seines Drachen alles erreicht hat. Für einen Lehrer ist es immer ermutigend, wenn sich einer seiner Schüler in welcher Art auch immer auszeichnet... Aber ich schweife ab. Es war vor ungefähr zwanzig Jahren, als die Varden durch ihre Spione im Imperium von den Umtrieben einer geheimnisvollen Frau erfuhren, die man nur als die Schwarze Hand kannte.«
»Meine Mutter«, sagte Eragon.
»Deine und Murtaghs Mutter«, bestätigte Oromis. »Zunächst wussten die Varden nichts über sie, außer dass sie extrem gefährlich und dem Imperium treu ergeben war. Mit der Zeit und nach viel vergossenem Blut kam man dahinter, dass sie Morzan diente und nur ihm, und dass er auf sie angewiesen war, um seinen Willen im Imperium durchzusetzen. Als Brom das erfuhr, nahm er sich vor, die Schwarze Hand zu töten und damit Morzan zu treffen. Da die Varden aber nicht voraussehen konnten, wo deine Mutter als Nächstes auftauchen würde, reiste er zu Morzans Burg und spähte sie aus, bis er einen Weg fand, sich in die Festung einzuschleusen.«
»Wo war denn Morzans Burg?«
»Ist, nicht war. Die Burg steht noch. Galbatorix nutzt sie jetzt selbst. Sie liegt in den Ausläufern des Buckels, in der Nähe vom Nordwestufer des Leona-Sees, gut versteckt vor dem Rest des Landes.«
Eragon sagte: »Jeod hat mir erzählt, dass Brom sich in die Burg eingeschlichen hat, indem er vorgab, einer der Diener zu sein.«
»Ja, und es war kein leichtes Unterfangen. Morzan hatte seine Festung mit Hunderten von Schutzzaubern versehen, um seine Feinde fernzuhalten. Außerdem zwang er seine Diener, ihm einen Treueeid zu leisten, oft bei ihrem wahren Namen. Trotzdem hat Brom nach viel Herumexperimentieren eine Schwachstelle in Morzans Beschwörungen gefunden, die es ihm ermöglichte, sich als Gärtner auf dem Anwesen zu verdingen, und dabei ist er dann deiner Mutter das erste Mal begegnet.«
Eragon blickte auf seine Hände hinab. »Und da hat er sie verführt, um Morzan eins auszuwischen, nehme ich an.«
»Ganz und gar nicht«, erwiderte Oromis. »Das hatte er anfangs vielleicht vor, aber dann ist etwas passiert, was weder er noch deine Mutter vorausgesehen haben: Die beiden haben sich ineinander verliebt. Was immer deine Mutter einst für Morzan empfunden haben mochte, war längst nicht mehr da, ausgelöscht durch seine Grausamkeit ihr gegenüber und Murtagh, ihrem neugeborenen Sohn. Ich kenne den genauen Ablauf der Ereignisse nicht, aber irgendwann enthüllte Brom ihr seine wahre Identität, und statt ihn zu verraten, fing sie an, den Varden Informationen über Galbatorix, Morzan und das restliche Imperium zu liefern.«
»Aber«, fragte Eragon, »hat Morzan sie nicht in der alten Sprache den Treueeid schwören lassen? Wie konnte sie sich gegen ihn stellen?«
Oromis’ schmale Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Sie konnte es, weil Morzan ihr mehr Freiheiten ließ als seinen anderen Untergebenen, damit sie beim Ausführen seiner Befehle ihre eigene Erfindungsgabe und Entschlusskraft mit einbringen konnte. In seiner Überheblichkeit glaubte er, ihre Liebe zu ihm würde sie stärker an ihn binden als jeder Eid. Auch war sie nicht mehr die Frau, die Morzan einst so hörig gewesen war. Durch die Mutterschaft und ihre Begegnung mit Brom wandelte sich ihr Charakter so stark, dass sich auch ihr wahrer Name änderte, was sie von ihren früheren Zusagen entband. Wäre Morzan vorsichtiger gewesen - hätte er zum Beispiel einen Zauber gewirkt, der ihn warnte, sollte sie jemals ihre Versprechen brechen -, hätte er genau gewusst, dass er die Kontrolle über sie verloren hatte. Aber das war schon immer Morzans Fehler: Er dachte sich irgendeinen raffinierten Zauber aus, der dann aber scheiterte, weil er in seiner Ungeduld ein entscheidendes Detail übersah.«
Eragon runzelte die Stirn. »Warum hat meine Mutter Morzan nicht verlassen, als sie die Möglichkeit dazu hatte?«
»Nach allem, was sie in Morzans Namen getan hatte, fühlte sie sich verpflichtet, den Varden zu helfen. Aber noch wichtiger war ihr Murtagh. Sie brachte es nicht über sich, ihn seinem Vater zu überlassen.«
»Hätte sie ihn denn nicht mitnehmen können?«
»Wäre sie dazu in der Lage gewesen, ich bin sicher, sie hätte es getan. Aber Morzan hatte erkannt, dass ihm das Kind enormen Einfluss über deine Mutter verlieh. Er zwang sie, Murtagh in die Obhut einer Amme zu geben, und erlaubte ihr nur hin und wieder, ihn zu sehen. Was er nicht wusste, war, dass sie dann auch Brom sah.«
Oromis drehte sich um und beobachtete ein Schwalbenpärchen, das sich am blauen Himmel umflatterte. Im Profil erinnerten seine feinen Gesichtszüge Eragon an einen Falken oder eine geschmeidige Katze. Ohne den Blick von den Schwalben zu wenden, sagte der Elf: »Nicht einmal deine Mutter konnte voraussehen, wo Morzan sie als Nächstes hinschicken würde oder wann sie wieder in die Burg zurückkäme. Deshalb musste Brom für eine ungewisse Zeit auf dem Anwesen bleiben, wenn er sie sehen wollte. Annähernd drei Jahre diente er dort als Gärtner. Ab und zu stahl er sich davon, um den Varden eine Botschaft zu übermitteln oder sich mit seinen Spionen zu besprechen, die über das ganze Imperium verstreut agierten, aber ansonsten verließ er das Burggelände nie.«
»Drei Jahre! Hatte er denn keine Angst, dass Morzan ihn sehen und erkennen könnte?«
Oromis’ Blick kehrte zu Eragon zurück. »Brom war äußerst geschickt darin, sich zu verkleiden, und es war viele Jahre her, seit sich die beiden zum letzten Mal von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatten.«
»Oh.« Eragon drehte den Kelch zwischen den Fingern und sah zu, wie sich das Licht in dem Kristall brach. »Und dann?«
»Dann«, sagte Oromis, »kam einer von Broms Spionen in Teirm mit einem jungen Gelehrten namens Jeod in Kontakt, der zu den Varden wollte und behauptete, er habe Hinweise auf einen bislang geheimen Tunnel in dem Teil der Festung von Urû’baen gefunden, der von den Elfen erbaut worden war. Brom hatte zu Recht das Gefühl, dass Jeods Entdeckung zu wichtig war, um ihr nicht nachzugehen, und so packte er seine Sachen, erfand den anderen Bediensteten gegenüber irgendeine Ausrede und reiste in aller Eile nach Teirm ab.«
»Und meine Mutter?«
»Sie war einen Monat zuvor zu einer von Morzans Missionen aufgebrochen.«
Eragon versuchte nun, die einzelnen Berichte, die er bis dahin von verschiedenen Leuten gehört hatte, zu einem Ganzen zusammenzufügen. »Also dann... hat sich Brom mit Jeod getroffen, und sobald er von der Existenz des Ganges überzeugt war, hat er einen der Varden nach Urû’baen geschickt, um die drei Dracheneier zu stehlen, die Galbatorix dort aufbewahrte.«
Oromis’ Gesicht verdüsterte sich. »Unglücklicherweise ist es dem Mann, einem gewissen Hefring aus Furnost, aus Gründen, die nie ganz geklärt wurden, nur gelungen, Saphiras Ei aus Galbatorix’ Schatzkammer zu stehlen. Sobald er es in seinen Besitz gebracht hatte, ist er vor den Varden und vor Galbatorix’ Untergebenen geflohen. Wegen seines Verrats musste Brom die nächsten sieben Monate damit verbringen, im ganzen Land nach Hefring zu suchen, um ihm Saphiras Ei wieder abzujagen.«
»Und inzwischen ist meine Mutter heimlich nach Carvahall gereist, wo sie fünf Monate später mich zur Welt brachte?«
Oromis nickte. »Du wurdest gezeugt, kurz bevor sie zu ihrer letzten Mission aufbrach. Aus diesem Grund wusste Brom nichts von ihrem Zustand, als er Hefring und Saphiras Ei verfolgte. Als er schließlich in Gil’ead Morzan gegenüberstand, fragte der ihn, ob er etwas mit dem Verschwinden seiner Schwarzen Hand zu tun habe. Verständlich, dass Morzan Brom verdächtigte, schuld daran zu sein, da Brom für den Tod mehrerer Abtrünniger verantwortlich war. Brom schloss wiederum aus Morzans Frage sofort, dass deiner Mutter irgendetwas Schreckliches zugestoßen sein musste. Später erzählte er mir, das habe ihm die Kraft gegeben, Morzan und seinen Drachen zu töten. Als die beiden tot waren, entdeckte Brom Saphiras Ei bei Morzan, denn der Abtrünnige hatte Hefring längst ausfindig gemacht und ihm das Ei entrissen. Danach verließ Brom die Stadt und hielt nur einmal kurz an, um Saphiras Ei an einem Ort zu verstecken, von dem er wusste, dass die Varden es dort finden würden.«
»Deshalb dachte Jeod also, Brom wäre in Gil’ead umgekommen«, sagte Eragon.
Oromis nickte wieder. »Von Angst getrieben, wagte er es nicht, auf seine Gefährten zu warten. Selbst wenn deine Mutter am Leben und wohlauf war, fürchtete Brom, Galbatorix könnte Selena zu seiner eigenen Schwarzen Hand machen, sodass sie nie wieder die Chance bekäme, dem Imperium zu entrinnen.«
Eragon stiegen Tränen in die Augen. Wie sehr muss Brom sie geliebt haben, um alle zu verlassen, sobald er wusste, dass sie in Gefahr war.
»Von Gil’ead aus ritt Brom geradewegs zu Morzans Besitz und machte nur zum Schlafen halt. Aber er kam trotzdem zu spät. Als er die Burg erreichte, erfuhr er, dass deine Mutter zwei Wochen zuvor krank und stark geschwächt von ihrer geheimnisvollen Reise zurückgekehrt sei. Morzans Heiler hatten versucht, sie zu retten, aber ihren Anstrengungen zum Trotz war sie nur wenige Stunden, bevor Brom eintraf, ins Nichts hinübergegangen.«
»Er hat sie nie wiedergesehen?«, fragte Eragon, die Kehle wie zugeschnürt.
»Nie wieder.« Oromis überlegte und sein Gesichtsausdruck wurde weich. »Sie zu verlieren, war, glaube ich, fast so schlimm für Brom wie der Verlust seines Drachen, und es hat ihm viel von seinem Feuer genommen. Trotzdem gab er nicht auf, und er wurde auch nicht wahnsinnig wie damals für eine gewisse Zeit, als die Abtrünnigen Saphiras Namensschwester ermordet hatten. Stattdessen beschloss er, die Ursache für den Tod deiner Mutter herauszufinden und jene zu bestrafen, die dafür verantwortlich waren, soweit es in seiner Macht stand. Er fragte Morzans Heiler aus und zwang sie, ihm Selenas Leiden zu beschreiben. Aus ihren Worten und dem Klatsch der Bediensteten erriet er die Schwangerschaft deiner Mutter. Erfüllt von dieser Hoffnung, ritt er zu dem einzigen Ort, der ihm einfiel: das Elternhaus deiner Mutter in Carvahall. Und dort fand er dich in der Obhut deiner Tante und deines Onkels.
Aber Brom blieb nicht in Carvahall. Sobald er sich davon überzeugt hatte, dass im Heimatort deiner Mutter niemand etwas von ihrer Vergangenheit als Schwarze Hand wusste und dir keine unmittelbare Gefahr drohte, kehrte er heimlich nach Farthen Dûr zurück und gab sich Deynor, dem damaligen Anführer der Varden, zu erkennen. Deynor war höchst überrascht, ihn zu sehen, denn bis dahin hatten alle geglaubt, er sei in Gil’ead umgekommen. Brom überredete ihn, niemandem zu verraten, dass er noch am Leben war, außer einigen Ausgewählten, und dann...«
Eragon hob die Hand: »Aber warum? Warum gab er vor, tot zu sein?«
»Brom wollte lange genug leben, um den neuen Drachenreiter auszubilden, und er wusste, er konnte einem Vergeltungsanschlag wegen Morzans Ermordung nur entgehen, indem er Galbatorix glauben machte, er sei schon tot und begraben. Außerdem wollte er keine unnötige Aufmerksamkeit auf Carvahall ziehen. Er wollte sich dort niederlassen, um in deiner Nähe zu sein, was er dann ja auch getan hat, wollte aber auf keinen Fall, dass das Imperium dadurch von deiner Existenz erfuhr.
Während er in Farthen Dûr war, half Brom den Varden, die Verhandlungen mit Königin Islanzadi zu führen. Es ging darum, wie die Elfen und Menschen sich die Aufgabe teilen würden, über das Ei zu wachen, und wie der neue Reiter ausgebildet werden sollte, falls der Drache schlüpfte. Dann begleitete er Arya, als sie das Ei von Farthen Dûr nach Ellesméra brachte. Hier angekommen, hat er Glaedr und mir alles berichtet, was ich dir jetzt erzählt habe, damit die Wahrheit über deine Herkunft nicht verloren ginge, falls er sterben sollte. Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe. Von hier aus ist Brom nach Carvahall zurückgekehrt, wo er sich als Barde und Geschichtenerzähler ausgab. Was danach geschah, weißt du besser als ich.«
Oromis verstummte und eine Zeitlang schwiegen alle.
Eragon starrte zu Boden, überdachte noch einmal alles, was er von Oromis erfahren hatte, und versuchte, seine Gefühle zu ordnen. Schließlich sagte er: »Und Brom ist wirklich mein Vater, nicht Morzan? Ich meine, wenn meine Mutter Morzans Geliebte war, dann...« Verlegen brach er ab.
»Du bist der Sohn deines Vaters«, sagte Oromis, »und dein Vater ist Brom. Daran besteht kein Zweifel.«
»Nicht der geringste?«
Der Elf schüttelte den Kopf. »Nicht der geringste.«
Ein leichtes Schwindelgefühl erfasste Eragon, und er merkte, dass er den Atem angehalten hatte. Nachdem er ausgeatmet hatte, sagte er: »Ich denke, ich verstehe, dass« - er hielt inne, um seine Lungen wieder zu füllen - »dass Brom nichts gesagt hat, bevor ich Saphiras Ei fand. Aber warum hat er es mir danach nicht gesagt? Und warum hat er euch und Saphira zur Geheimhaltung verpflichtet?... Wollte er sich nicht zu mir bekennen? Hat er sich für mich geschämt?«
»Ich kann nicht behaupten, alle Beweggründe für Broms Taten zu kennen. Aber einer Sache bin ich mir ganz sicher: Brom wünschte sich nichts mehr, als dich seinen Sohn zu nennen und dich aufzuziehen, aber er wagte es nicht, zu offenbaren, dass ihr verwandt wart, aus Angst, das Imperium könnte davon erfahren und versuchen, ihn durch dich zu treffen. Und seine Vorsicht war durchaus berechtigt. Erinnere dich, wie Galbatorix alles darangesetzt hat, deinen Cousin in die Finger zu bekommen, um dich zum Aufgeben zu zwingen.«
»Brom hätte es meinem Onkel erzählen können«, widersprach Eragon. »Garrow hätte ihn nie an das Imperium verraten.«
»Denk doch mal nach, Eragon. Wenn du bei Brom gewohnt hättest und es Galbatorix’ Spionen zu Ohren gekommen wäre, dass er lebt, dann hättet ihr beide aus Carvahall fliehen und um euer Leben fürchten müssen. Davor hoffte er dich zu bewahren, indem er die Wahrheit vor dir verborgen hielt.«
»Es ist ihm nicht gelungen. Wir mussten auch so fliehen.«
»Ja«, sagte Oromis. »Auch wenn es letztendlich mehr Gutes als Schlechtes bewirkt hat, war Broms Fehler doch, dass er es nicht fertiggebracht hat, sich ganz von dir zu lösen. Wäre er stark genug gewesen, nicht nach Carvahall zurückzukehren, hättest du niemals Saphiras Ei gefunden und die Ra’zac hätten deinen Onkel nicht getötet. Viele Dinge wären geschehen, zu denen es nicht gekommen ist, und viele Dinge wären nicht geschehen, die eingetreten sind. Er konnte sich dich eben nicht aus dem Herzen schneiden.«
Eragon biss die Zähne zusammen, als ein Schauder ihn durchlief. »Und als er erfuhr, dass Saphira bei mir geschlüpft ist?«
Oromis zögerte und seine ruhige Miene überzog ein Schatten. »Ich bin nicht sicher, Eragon. Vielleicht wollte er dich immer noch vor seinen Feinden schützen, und er hat es dir aus dem gleichen Grund nicht gesagt, aus dem er auch nicht schnurstracks mit dir zu den Varden gegangen ist: weil du noch nicht so weit warst. Vielleicht wollte er es dir sagen, bevor er dich zu den Varden brachte. Aber eigentlich glaube ich, dass Brom geschwiegen hat, nicht weil er sich für dich schämte, sondern weil er sich an seine Geheimnisse gewöhnt hatte und sich nur ungern von ihnen trennte. Und weil - aber das ist nicht mehr als eine Vermutung - er sich nicht sicher war, wie du reagieren würdest. Du hast selbst gesagt, ihr hättet euch gar nicht so gut gekannt, bis du Carvahall mit ihm verlassen hast. Es ist gut möglich, dass er einfach Angst hatte, du würdest ihn hassen, sobald er sich als dein Vater zu erkennen geben würde.«
»Ihn hassen?«, rief Eragon. »Ich hätte ihn nicht gehasst. Obwohl... ich hätte ihm vielleicht nicht geglaubt.«
»Und hättest du ihm danach noch vertraut?«
Eragon biss sich auf die Innenseite seiner Wange. Nein, das hätte ich wohl nicht.
»Brom hat getan, was er konnte, in dieser unglaublich schwierigen Lage«, fuhr Oromis fort. »Seine wichtigste Aufgabe war, euch beide am Leben zu erhalten und dir genug beizubringen, Eragon, damit du deine Macht nicht für selbstsüchtige Zwecke missbrauchen würdest wie Galbatorix. Und das hat er mit Bravour geschafft. Er war vielleicht nicht der Vater, den du dir gewünscht hättest, aber er hat dir ein Erbe hinterlassen, wie es sich ein Sohn nur wünschen kann.«
»Das hätte er für jeden neuen Drachenreiter getan.«
»Das mindert nicht den Wert«, erklärte Oromis. »Aber du irrst dich. Brom hat viel mehr für dich getan, als er für irgendjemand anderen getan hätte. Du musst nur daran denken, wie er sich geopfert hat, um dein Leben zu retten. Dann weißt du, dass ich recht habe.«
Eragon fuhr mit dem Nagel seines rechten Zeigefingers einen der Jahresringe im Holz der Tischplatte nach. »Und dass Arya mir Saphira geschickt hat, war wirklich nicht beabsichtigt?«
»Nein«, sagte Oromis. »Aber es war auch kein reiner Zufall. Statt das Ei dem Vater zu übersenden, hat sie es den Sohn finden lassen.«
»Wie war das möglich, wo sie doch gar nichts von mir wusste?«
Oromis’ schmale Schultern zuckten. »Auch nach jahrtausendelangen Studien können wir die verschlungenen Pfade, auf denen die Magie wandelt, nicht immer voraussehen oder erklären.«
Eragon kratzte noch immer an der dünnen Rille herum. Ich habe einen Vater, dachte er. Ich habe ihn sterben sehen, und ich hatte keine Ahnung, was er für mich war... »Meine Eltern«, sagte er, »haben sie heimlich geheiratet, in den drei Jahren, die mein Vater in der Burg war?«
»Ich weiß, warum du fragst, Eragon, und vielleicht wird dich meine Antwort nicht glücklich machen. Wir Elfen suchen uns einen Gefährten, aber wir heiraten nicht, und ich habe den Unterschied eigentlich nie richtig verstanden. Niemand hat Brom und Selena vermählt, aber ich weiß, dass sie in ihren eigenen Augen Mann und Frau waren. Wenn du klug bist, machst du dir keine Sorgen darüber, dass die Menschen dich einen Bastard nennen könnten, sondern bist damit zufrieden, zu wissen, dass du das Kind deiner Eltern bist und sie ihr Leben für deines gaben.«
Es überraschte Eragon, wie ruhig er war. Sein ganzes Leben lang hatte er sich gefragt, wer wohl sein Vater war. Als Murtagh behauptet hatte, es sei Morzan, hatte ihn das genauso tief erschüttert wie Garrows Tod. Auch die Wahrheit aus Glaedrs Mund hatte ihn schockiert, aber das Gefühl war schnell vergangen, vielleicht weil die Nachricht nicht so grausam war. Eragon dachte, dass er möglicherweise viele Jahre brauchen würde, um sich über die Gefühle für seine Eltern klar zu werden. Mein Vater war ein Drachenreiter und meine Mutter war die Geliebte von Morzan und die Schwarze Hand.
»Kann ich es Nasuada erzählen?«, fragte er.
Oromis breitete die Hände aus. »Erzähl es, wem immer du willst. Das Geheimnis gehört jetzt dir, und du kannst damit tun, was du magst. Ich bezweifle, dass es dich in eine noch größere Gefahr bringen würde, wenn die ganze Welt wüsste, dass du Broms Erbe bist.«
»Murtagh«, sagte Eragon. »Er glaubt, wir wären richtige Brüder. Das hat er mir in der alten Sprache erzählt.«
»Und ich bin sicher, Galbatorix denkt das auch. Es waren die Zwillinge, die dahintergekommen sind, dass ihr dieselbe Mutter habt, und das haben sie dem König übermittelt. Aber sie können ihm nichts von Brom erzählt haben, denn unter den Varden kannte niemand die Geschichte.«
Eragon schaute nach oben, als ein Schwalbenpaar über sie hinwegflog, und gestattete sich ein schiefes Lächeln.
»Warum lächelst du?«, fragte Oromis.
»Ich weiß nicht, ob Ihr es verstehen würdet.«
Der Elf faltete die Hände im Schoß. »Vielleicht nicht, vielleicht aber doch. Das wirst du nur herausfinden, wenn du versuchst, es mir zu erklären.«
Eragon suchte eine Weile nach den passenden Worten. »Als ich noch jünger war, bevor... das alles anfing« - er deutete auf Saphira und Oromis und Glaedr und die Welt im Allgemeinen -, »stellte ich mir aus Spaß immer vor, dass meine Mutter aufgrund ihrer großen Klugheit und Schönheit an den Höfen von Galbatorix’ Adligen verkehrte. Ich stellte mir vor, wie sie von Stadt zu Stadt reiste und mit den Grafen und Gräfinnen in ihren Hallen speiste und dass... na ja, sie sich leidenschaftlich in einen reichen, mächtigen Mann verliebte, aber aus irgendeinem Grund gezwungen war, mich vor ihm zu verstecken, und mich deshalb an Garrow und Marian übergab, und dass sie eines Tages zurückkehren und mir erzählen würde, wer ich bin und dass sie mich niemals im Stich lassen wollte.«
»Das ist gar nicht so weit weg von der Wahrheit«, bemerkte Oromis.
»Nein, das stimmt... aber ich stellte mir vor, mein Vater und meine Mutter wären Persönlichkeiten von Rang und ich wäre auch jemand Bedeutendes. Das Schicksal hat mir gegeben, was ich wollte, aber die Wirklichkeit ist nicht so großartig und berauschend, wie ich es erwartet hatte... Ich schätze, ich habe über meine eigene Ahnungslosigkeit geschmunzelt und auch darüber, wie unglaublich das alles ist, was mir widerfahren ist.«
Eine leichte Brise fuhr über die Lichtung, streichelte das Gras zu ihren Füßen und bewegte sanft die Äste des Waldes um sie her. Eragon sah eine Weile zu, wie das Gras wippte, dann fragte er langsam: »War meine Mutter ein guter Mensch?«
»Das kann ich nicht sagen, Eragon. Ihre Lebensumstände waren kompliziert. Es wäre töricht und eingebildet, mir ein Urteil über jemanden anzumaßen, von dem ich so wenig weiß.«
»Ich muss es aber wissen!« Eragon verschränkte die Hände und presste die Finger zwischen die Knorpel auf seinen Knöcheln. »Als ich Brom fragte, ob er sie gekannt hätte, sagte er, sie sei stolz und würdevoll gewesen und hätte immer den Armen und weniger vom Schicksal Begünstigten geholfen. Aber wie konnte sie das? Wie konnte sie so sein und gleichzeitig die Schwarze Hand? Jeod hat mir einiges erzählt über die Dinge, die sie in Morzans Diensten getan hat - schreckliche, grauenhafte Dinge... War sie also schlecht? War es ihr egal, ob Galbatorix herrschte oder nicht? Und warum ist sie überhaupt mit Morzan mitgegangen?«
Oromis überlegte. »Liebe kann ein entsetzlicher Fluch sein, Eragon. Sie kann einen blind machen, selbst für die größten Fehler eines Menschen. Ich bezweifle, dass deine Mutter sich vollkommen über Morzans wahren Charakter im Klaren war, als sie Carvahall mit ihm verließ. Und hinterher musste sie tun, was er wollte. Sie wurde praktisch zu seiner Sklavin. Nur indem sie sich im Kern ihres Wesens wandelte, konnte sie seiner Herrschaft entkommen.«
»Aber Jeod meinte, es hätte ihr gefallen, was sie als Schwarze Hand tat.«
In Oromis’ Zügen erschien eine leise Geringschätzung. »Berichte über vergangene Gräueltaten sind häufig übertrieben und verzerrt. Das solltest du dir merken. Niemand außer deiner Mutter weiß genau, was sie getan hat und warum oder wie sie sich dabei gefühlt hat, und sie kann es dir leider nicht mehr sagen.«
»Aber wem soll ich dann glauben?«, fragte Eragon verzweifelt. »Brom oder Jeod?«
»Als du Brom nach deiner Mutter gefragt hast, erzählte er dir, was er für ihre wichtigsten Eigenschaften hielt. Ich würde darauf vertrauen, dass er sie am besten gekannt hat. Und wenn das deine Zweifel nicht beseitigt, dann halte dir eines vor Augen: Was immer sie als Morzans Schwarze Hand verbrochen haben mag, am Ende hat sie sich auf die Seite der Varden geschlagen und außerordentliche Strapazen und Gefahren auf sich genommen, um dich zu schützen. In diesem Wissen solltest du dich nicht weiter mit der Frage nach ihrem Charakter quälen.«
Eine Spinne am seidigen Faden schwebte, vom Wind getrieben, an Eragon vorbei und hüpfte in den Luftwirbeln auf und ab. Als sie aus Eragons Blickfeld verschwunden war, sagte er: »Als ich zum ersten Mal in Tronjheim war, hat die Wahrsagerin Angela zu mir gesagt, dass es Broms Bestimmung war, mit allem zu scheitern, was er versuchte, nur nicht damit, Morzan zu töten.«
Oromis neigte den Kopf ein wenig. »Das könnte man denken. Jemand anderes würde vielleicht zu dem Schluss kommen, dass Brom viele schwierige und großartige Dinge erreicht hat. Das hängt ganz von dem Blickwinkel ab, aus dem man die Welt betrachtet. Die Worte von Wahrsagern sind selten einfach zu deuten. Meiner Erfahrung nach sind ihre Prophezeiungen dem Seelenfrieden nie besonders zuträglich. Wenn du glücklich sein willst, Eragon, dann denke nicht an das, was kommen wird, und auch nicht an das, worauf du keinen Einfluss hast, sondern lieber an das Jetzt und an das, was du zu ändern vermagst.«
Da fiel Eragon plötzlich etwas ein. »Blagden«, sagte er und meinte damit den weißen Raben, der Königin Islanzadi Gesellschaft leistete. »Er weiß auch über Brom Bescheid, oder?«
Oromis hob eine Augenbraue. »So? Ich habe nie mit ihm darüber gesprochen. Er ist ein launischer Bursche, auf den man sich nicht verlassen kann.«
»An dem Tag, als ich mit Saphira zu den Brennenden Steppen aufbrach, hat er mir ein Rätsel aufgegeben.... Ich erinnere mich nicht mehr an jede Zeile, aber es war irgendwas darüber, dass eins von zwei eins ist, während eins auch zwei sein kann. Vielleicht hat er ja darauf angespielt, dass Murtagh und ich nur einen gemeinsamen Elternteil haben.«
»Das ist nicht ausgeschlossen«, sagte Oromis. »Blagden war hier in Ellesméra, als Brom mir von dir erzählte. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser krächzende schwarze Geselle bei unserer Unterhaltung zufällig in irgendeinem Baum in der Nähe gehockt hätte. Lauschen ist eine unselige Angewohnheit von ihm. Aber vielleicht war das Rätsel auch nur eine seiner sporadischen Anwandlungen von Hellsichtigkeit.«
Kurz darauf regte sich Glaedr und Oromis wandte sich um und sah den goldenen Drachen an. Dann erhob sich der Elf mit einer anmutigen Bewegung und sagte: »Obst, Nüsse und Brot sind schön und gut, aber nach der anstrengenden Reise solltest du deinen Magen mit etwas Gehaltvollerem füllen. Ich habe eine Suppe auf dem Feuer, um die ich mich kümmern muss, aber bitte, bemüh dich nicht. Ich bringe sie dir, wenn sie fertig ist.« Mit federleichten Schritten ging Oromis über das Gras und verschwand in seinem borkenumhüllten Haus. Als sich die geschnitzte Tür hinter ihm schloss, schnaufte Glaedr vernehmlich, dann schloss er die Augen, als würde er einschlafen.
Es wurde ganz still, bis auf das Rascheln der Zweige, die sich im Wind wiegten.

 

 

Die Weisheit des Feuers
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